Im Alltag kommt es immer mal wieder vor, dass wir auf neue Menschen stoßen, mit denen wir uns unterhalten. Das beste Beispiel sind Dinner-Parties: Man wird von Freunden zum Essen eingeladen oder lädt zu sich nach Hause ein.
Da kann es durchaus vorkommen, dass auch neue Freunde von Freunden dazu kommen, die man bisher eher wenig oder gar nicht kannte. Das ist natürlich eine grandiose Möglichkeit, falls man seinen Kreis erweitern oder neue Freunde finden möchte. Meist kommt da etwas zum Einsatz, das die meisten meiden, nicht mögen oder sich schwer damit tun: Smalltalk Fragen.
„Na, wie geht’s?“, „Woher kommst du?“ oder „Was machst du eigentlich beruflich?“ sind die Einstiegsklassiker. Normalerweise entwickelt sich daraus ein Gespräch, allerdings nicht immer, im schlimmsten Fall bleibt man beim Wetter hängen und es entwickelt sich diese komische Spannung, die man auch als „socially akward“ empfindet.
Vor allem für Menschen, die eher schüchtern sind oder soziale Ängste verspüren, kann Smalltalk eine große Hürde sein und Nervosität erzeugen.
Die guten Nachrichten sind: Smalltalk Fragen müssen nicht immer unangenehm sein. Im besten Fall kann man neue Freunde kennenlernen oder bestehende Freundschaften intensivieren. Doch dazu später gern mehr. Fangen wir erst einmal von vorn an...
...Smalltalk versus Deeptalk
In einer aktuellen Studie untersuchte Dr. Anne Milek, Psychologin an der University of Arizona und Universität Zürich, ob es auf die Quantität oder Qualität unserer Gespräche ankommt.
Die Ergebnisse der Stichprobe, an der 486 Menschen teilnahmen, beweisen, dass ein tiefes Gespräch weitaus mehr Glücksgefühle erzeugt als ein Smalltalk, der sich im Grunde weder gut noch schlecht auf unsere Gefühlslage auswirkt. Kann man also eigentlich auch getrost weglassen.
Doch, halt stopp – nicht so schnell. Ein Plädoyer für den Smalltalk muss her.
Denn normalerweise finden diese „Deeptalks“ doch erst dann statt, wenn wir einen Einstieg über den Smalltalk gefunden haben, da führt kein Weg dran vorbei. Wir können ja nicht einfach zu einem Fremden gehen und diesen direkt in ein tiefes Gespräch zwingen. Demnach hat der Smalltalk seine Berechtigung und bildet eine elementare Ebene unseres sozialen Lebens. Mittel zum Zweck quasi.
Next level: Warum bewusste Gespräche die besseren sind
Vielleicht stolpert man erst einmal über den Begriff „bewusstes Gespräch“ und fragt sich zu Recht: „Sind wir nicht immer bewusst, wenn wir miteinander sprechen?“
Wir würden sagen: leider nein. Denn wie oft ist man in seinen Gedanken bereits beim gestrigen Meeting oder beim morgigen Zahnarzttermin? Während man also fleißig mit dem Kopf nickt und durch leise „hmms“ vorgibt, zuzuhören, ist der Geist ganz woanders.
Und genau hier setzt das Bewusstseins-Konzept an, von dem wir sprechen. Wer präsente und – damit einhergehend – gute Gespräche führen möchte, der muss auch wirklich da sein – und zwar nicht nur physisch, sondern auch mental.
Es gibt ein paar Tricks, die man sich angewöhnen kann, um in Gesprächen immer bewusster zu werden und damit sowohl bei sich als auch bei seinen Freundschaften ein schönes Gefühl zu hinterlassen.
Wie so oft im Leben, ist aber auch hier wichtig: Immer locker bleiben, Übung macht der Meister.
Die Grundlage: Erst einmal richtig ankommen
Viele werden es vom Yoga oder Meditieren kennen. Bevor man damit nämlich normalerweise startet, „kommt man erst einmal richtig an“. Das mag im ersten Moment ein wenig spirituell klingen, ist aber tatsächlich ausschlaggebend.
Wie oft erwischen wir uns dabei, gestresst zum Café zu rennen, weil man bereits zu spät zur Verabredung kommt? Oder wir sind innerlich eigentlich noch immer mit einem Gespräch von vor ein paar Stunden oder Tagen beschäftigt, während wir eigentlich schon in der nächsten Verabredung mit einer anderen Person stecken.
Mit „richtig ankommen“ meinen wir: dich frei zu machen von allem, was war und dich vollkommen für den Moment zu öffnen, der jetzt und hier auf dich wartet. Denn die Person, mit der du dich jetzt gerade unterhältst, verdient deine ungeteilte Aufmerksamkeit.
Das „richtig ankommen“ kannst du üben, indem du zum Beispiel nicht mehr zu Verabredungen rennst oder dich stressen lässt. Falls es einmal nicht pünktlich klappt, sage lieber vorher Bescheid und nimm dir Zeit, um in Ruhe beim nächsten Treffen anzukommen.
Wenn du innerlich zum Beispiel immer noch mit einem ungeklärten Streit kämpfst, dann wirkt es sich meistens auch auf deine Körpersprache aus. Versuche also, durch deinen Körper deinem Geist ein Signal zu geben, dass dies jetzt eine neue Situation ist und du dich entspannen kannst.
Setze dich aufrecht hin, lasse beide Füße den Boden berühren und atme ein paar Mal tief ein und aus. Et voilà, die Grundlage für ein schönes Gespräch ist geschaffen.
Die Kür: Aktiv zuhören und Fragen stellen
In der Regel nehmen wir Gespräche als angenehm war, in denen wir uns gesehen und verstanden fühlen. Dazu gehört auch, zu akzeptieren, dass eine Konversation immer aus zwei oder mehreren Parteien besteht und man selbst nicht der Mittelpunkt ist.
Wahrscheinlich kennst du es aus Erfahrung: so richtig gut fühlt man sich doch immer, wenn man spürt, dass der andere ein aufrichtiges Interesse an einem hat und interessante Themen die Unterhaltung dominieren.
Die beliebtesten Wege, Interesse zu äußern, sind: Aktiv zuhören und Fragen stellen. Das eine baut auf dem anderen auf.
Aktiv zuzuhören bedeutet, den anderen vollständig ausreden zu lassen und nicht zwischendrin zu unterbrechen, weil man einen Geistesblitz hat oder schon weiß, was der andere eigentlich sagen möchte. Auch, wenn sich dein Gesprächspartner wiederholt, lasse ihm die Freiheit, all’ das, was ihm oder ihr auf dem Herzen liegt, auszusprechen.
Der nächste Schritt sind Fragen. Eine Studie an der Elite-Uni Harvard hat untersucht, welche Auswirkungen es hat, während einer Konversation dem Gesprächspartner gewisse Fragen zu stellen bzw. ob Fragen beeinflussen, wie sehr man das Gegenüber mag.
Und wer hätte es gedacht: Fragenstellen zahlt sich aus! Je mehr Fragen die Probanden stellten desto höher war die Wahrscheinlichkeit, die andere Person wiederzusehen – und damit einhergehend – von der Person gemocht zu werden.
„Mit etwas Übung und guter Beobachtung habe ich mittlerweile verstanden: die wichtigste Fähigkeit ist gutes Zuhören und dann gute Fragen stellen. Man kann noch so nervös und unsicher sein. Aber wenn man gerne zuhört und interessierte Rückfragen stellt, ist man ein Gewinner. Egal was andere sagen.“ Melina Royer von vanillamind
Wir halten fest: Fragen sind der Schlüssel zu tieferen und besseren Gesprächen
Wenn wir ganz ehrlich sind, wussten wir von Sondermoment das natürlich schon vorher. Nicht umsonst haben wir mit Sondermoment ein Spiel entwickelt, das euch durch gezielte Fragen zu besseren und tieferen Gesprächen führt, um einander besser kennenzulernen.
Und das Feedback bestätigt unsere Prognosen: Viele der Spielwütigen, die Sondermoment, gerade bei Dinner-Parties ausprobieren, merken, wie es die Stimmung auflockert und auf ein anderes Level hebt.
Durch die Tatsache, dass ja eigentlich das Spiel und nicht du die Fragen stellen musst, wird die Situation entspannt und man kann dennoch tiefe Erkenntnisse und Erfahrungen über die – vielleicht ja sogar – total neue Person am Tisch gewinnen und vielleicht ja sogar damit neue Freunde kennenlernen.
Falls auch du Sondermoment ausprobieren möchtest, kommst du hier zu unserem Onlineshop.
Wir wünschen dir tolle Abende voller guter Gespräche und tiefer Erkenntnisse,
Susanne & Khanh